Mit Beginn des Schuljahres 1954/55 im Herbst vergangenen Jahres wurden die Unterbringungsmöglichkeiten im Schulandheim Holzhausen (bei Großdingharting) verbessert. Neben dem bereits bestehenden Schlafsaal mit 32 Betten wurde ein Aufentshaltsraum ausgebaut, der den Schülern an regnerischen Tagen als Speiseraum und Lehrsaal dient. Im Früjahr 1955 gelang es mit Unterstüzung des Bayrischen Staatsministeriums füs;r Unterricht und Kultus und einer großzügigen Spende der Elternschaft der Rupprecht Oberrealschule, die Bettenzahl auf 54 zu erhöhen, wodurch nunmehr auch größere Klassen geschlossen zu einem mehrtägigen Aufenhalt in das Schullandheim geschick werden konnten. Gleichzeitig wurde der vor dem Krieg übliche Wirtschaftsbetrieb wieder aufgenommen und den Schü,ern Halbpension geboten, um die sonst unvermeidlichen Amateurkochversuche im allgemeinen Interesse einzustellen. Infolge der immer noch herrschenden Raumknappheit, hervorgerufen durch die Belegung des Heimes mit Flüchtlingen, mußte der neugeschaffene Lehrsaal in einen zweiten Schlafsaal verwandelt und als Aufentshaltsraum bei schlechten Wetter der Tanzsaal des örtlichen Gasthauses gemietet werden. Seit Beginn des Schuljahres wurden an 66 Tagen 852 Schüler und Lehrer untergebracht und verplegt. Die Löwenbrauerei München unterstützt dabei ebenfalls in dankenswerter Weise den Landheimverein - als den Träger des Schullandheimes - dadurch, dass sie leihweise Gartenstühle und -tische sowie Gläser zur Verfügung stellte. Das Inventar bedarf jedoch einer weiteren Ergänzung.

Zur Freimachung der dringend benötigten übrigen Rälichkeiten des Hauses ist der Geschäftsführer des Landheimvereines, Stud. Prof. Dr. Rauch, viele Male bei Behörden vorstellig geworden, um den umzugswilligen Bewohnern anderweitig Wohnungen zu verschaffen. Er hat - zusammen mit Obersudienrat Reichert - die Hauptlast der zu leistenden umfangreichen organisatorischen und verwaltungstechnischen Arbeit im Landheim getragen.